Alle reden von künstlicher Intelligenz. Warum probieren wir es nicht zuerst mit „echter, anständiger Intelligenz“?

Alle reden von künstlicher Intelligenz. Warum probieren wir es nicht zuerst mit „echter, anständiger Intelligenz“?

Last Updated on 2018-02-16

Rudolf X. Ruter, 7. Februar 2018

In jeder Nachricht, in jedem Vortrag und an jeder Ecke wird auf die „Künstliche Intelligenz“ hingewiesen: Wunsch und Wirklichkeit, Heilsbringer und Bedrohung, Problemlösung oder Problembereiter, gar die Vernichtung der Menschheit wird in diesem Zusammenhang diskutiert: „Künstliche Intelligenz könnte menschliches Leben beenden“ [Stephen Hawking].

Über die zukünftige Ethik der Roboter machen wir uns mehr Sorgen als über den heutigen Anstand unserer Gesellschaft.

Also warum beschäftigen wir uns mit der künstlichen Intelligenz? Langweilt uns die „humane, bisherige Intelligenz“?

Und wenn JA, warum?

Wer heutzutage intelligent sein will, muss seine Situation akzeptieren, muss sich anpassen und ständig dazulernen. „Intelligenz ist die Fähigkeit, seine Umgebung zu akzeptieren“ [William Faulkner]. „Intelligenz, behaupten die Intelligenten, ist die Fähigkeit, sich der Situation anzupassen“ [Wieslaw Brudzinski]. Und „der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen“ [Georg Bernhard Shaw].

Ist uns das zu anstrengend?

Wollen wir heutzutage lieber dumm sein? Oder hat die Klugheit gar keine Chance? „Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf“ [Theodor Fontane].

Denn „zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher“ [Albert Einstein]. Und „der Gescheitere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit“ [Marie von Ebner-Eschenbach].

Obwohl die Intelligenz doch unschlagbare Vorzüge hat: „der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger“ [Kurt Tucholsky].

Wo bleibt Verantwortung und Anstand?

Der Begriff „Intelligenz“ ist etwas rein Menschliches und sollte ausschließlich für uns Menschen und für unser Leben vorbehalten sein. Und der Mensch wird immer die Verantwortung behalten. Ob er will oder nicht. „Der Schlüssel für die Bewältigung globaler Herausforderungen und für das Überleben der Menschheit besteht nicht aus besserer Technik, sondern aus besseren Menschen“ [Eckhard Kruse].

„Anstand ist Respekt vor der Würde des anderen“ [Paul Schibler]. Wir brauchen wieder und jetzt und heute einen von allen in der Gesellschaft als selbstverständlich empfundenen Maßstab für unsere ethisch-moralischen Ansprüche und Erwartungen an gutes und richtiges Verhalten. Ethische Leitplanken im Sinne von „Was legal ist, ist nicht immer auch legitim“ bzw. „was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand“ [Seneca].

Fazit:

Alle reden von künstlicher Intelligenz. Warum probieren wir es nicht zuerst mit „echter, anständiger Intelligenz“? „Es genügt nicht, ein anständiger Mensch zu sein. Man muss es auch zeigen“ [Honoré de Balzac].

Dieser Text konnte nur entstehen aufgrund der außergewöhnlichen Intelligenz und Zitate folgender bemerkenswerter Menschen: Stephen Hawking, William Faulkner, Wieslaw Brudzinski, Georg Bernhard Shaw, Theodor Fontane, Albert Einstein, Marie von Ebner-Eschenbach, Kurt Tucholsky, Eckhard Kruse, Paul Schibler, Seneca und  Honoré de Balzac.