11 Aug Länger arbeiten ist auch gesünder! Stimmt das?
Last Updated on 2022-08-17
Brigitta Schwarzer
Als ich jung war, wollte ich – vor allem im beruflichen Kontext – oft mit dem Kopf durch die Wand. Manchmal ist es gelungen, andere Male nicht. Es war jedenfalls immer anstrengend und hat jede Menge Kopfschmerzen verursacht. Mit dem Alter bin ich (etwas) ruhiger geworden und meinem Kopf geht es besser.
Auch der Konkurrenzkampf hat mit den Jahren abgenommen. Ich muss mir heute weniger beweisen, als das noch vor zehn Jahren der Fall war. Das schont mein Nervenkostüm.
Die zunehmende Altersgelassenheit bringt es mit sich, dass ich mit meinem Umfeld nachsichtiger und dadurch zufriedener geworden bin. Ich brauche weniger Schokolade als früher, um die Widrigkeiten des Alltags zu kompensieren. Das ist gut für die Figur und für die Gesundheit.
Wenn ich arbeite, habe ich keine Zeit darüber nachzudenken, was mir heute eventuell weh tun könnte, und auch keine Zeit, mich mit Gleichaltrigen darüber auszutauschen.
Da ich immer zu viel auf einmal mache, bin ich ständig in Eile. So bleibe ich körperlich fit und zwar ohne zusätzlichen Aufwand.
Ich komme nicht dazu, mir ständig Gedanken über den nächste Restaurantbesuch, die nächste Reise oder die gerade aktuelle Weinempfehlung zu machen. Daher muss ich nicht gegen meinen inneren Schweinehund ankämpfen und bin nicht den Gefahren des Müßiggangs ausgesetzt.
Die älteren Personen empfohlenen Übungen zum Erhalt der geistigen Beweglichkeit kann ich mir sparen, da mein berufliches Umfeld mich jeden Tag aufs Neue intellektuell herausfordert.
Summa summarum ist die Eingangsfrage für mich leicht zu beantworten: Länger Arbeiten ist in jeder Hinsicht auch gesünder!
Wie sehen Sie das?
Ich freue mich über zahlreiche Rückmeldungen an: brigitta.schwarzer@inara.at