Mittelstand erlebt Flut von Managerhaftpflichtfällen

Mittelstand erlebt Flut von Managerhaftpflichtfällen

Last Updated on 2018-02-16

  • Managerhaftpflicht-Versicherer schieben „Bugwelle“ noch offener Schadenfälle vor sich her
  • 2017 hat die Zahl der Neuschäden um ein Drittel zugenommen
  • In jeden dritten Managerhaftpflichtfall ist die Staatsanwaltschaft involviert

 

Düsseldorf, 25. Januar 2018. In der deutschen Wirtschaft wird mit immer härteren Bandagen gekämpft. Nicht nur die Topverdiener in den Chefetagen der Konzerne müssen bei Fehlentscheidungen vermehrt mit millionenschweren Schadenersatzklagen ihrer Unternehmen rechnen. Das Thema Managerhaftung ist längst im breiten Mittelstand angekommen.

Zahl der Managerhaftungsfälle nimmt zu

„Auch Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen haben immer häufiger mit jahrelangen, kräftezehrenden und teuren Schadenersatzprozessen zu kämpfen“, sagt Rechtsanwalt Michael Hendricks von der Düsseldorfer Kanzlei Hendricks + Partner, der Unternehmen und Manager bei Haftungsfällen berät.

Wegen des gestiegenen Haftungsrisikos haben viele Manager dafür gesorgt, dass ihr Unternehmen für sie eine sogenannte D&O-Versicherung abschließt. Das Kürzel D&O steht für Directors and Officers, es geht also um Manager in Spitzenpositionen. Die Managerhaftpflicht-Policen sollen im Schadenfall Führungskräfte schützen, die teuren Anwaltskosten zahlen und anschließend berechtigte Forderungen begleichen.

Niedrigpreispolitik der D&O-Versicherer bringt Manager in Bedrängnis

Doch die D&O-Versicherungen leisten nicht immer, was sie versprechen. Ursachen hierfür sind eine Flut von Schadenmeldungen aus dem Mittelstand und die Niedrigpreispolitik der D&O-Versicherer. „Beides hat dazu geführt, dass die Schere zwischen Versicherungsprämien und Schadensummen immer weiter auseinandergeht“, sagt Michael Hendricks. Die Folgen müssen jetzt die Manager ausbaden.

Managerhaftpflichtversicherer spielen auf Zeit

„In den vergangenen zwölf Monaten ist die Zahl der Neuschäden um ein Drittel gestiegen“, berichtet Claudia Pott, Head of Claims Department bei dem versicherungsunabhängigen Spezialmakler für Managerversicherungen Howden in Düsseldorf. Die Schadenmanagerin erklärt weiter: „Im selben Zeitraum hat sich zudem die Zahl der offenen Managerhaftpflichtfälle, die von den Versicherern noch nicht reguliert, verglichen oder endgültig abgelehnt wurden, verdoppelt.“

Die Versicherer spielen immer häufiger auf Zeit und setzen darauf, dass sich alle Beteiligten auch bei millionenschweren Schadensummen auf einen bescheidenen Vergleich einlassen, der oft nur zehn Prozent der Schadensumme beträgt. D&O-Experte Michael Hendricks: „Zahlt die Versicherung nicht voll, verlangt das Unternehmen umso mehr Geld vom Manager privat“. Das erklärt, warum bei den Managern das Interesse an persönlichen D&O-Versicherungen steigt, die sie auf eigene Rechnung abschließen.

In jedem dritten Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft

Oft bleibt es sogar nicht nur bei einer Schadenersatzforderung. In jedem dritten Fall, in dem gegen Geschäftsführer, Vorstände oder Aufsichtsräte Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden, wird gegen sie auch Strafanzeige gestellt.

Pressekontakt
Hendricks + Partner
Rechtsanwälte mbB
Michael Hendricks
Arnheimer Str. 142
40489 Düsseldorf
Tel. +49 (0)211 – 95 74 162 30
Mail: contact@hendricks-partner.de

Hendricks + Partner hat sich als Rechtsanwaltskanzlei auf die Betreuung von Managerhaftpflichtszenarien spezialisiert. Das Juristenteam rund um den D&O-Experten Michael Hendricks verfügt über eine mehr als zwanzigjährige Expertise auf dem Gebiet der Organhaftung und D&O-Versicherung. www.hendricks-partner.de

Howden ist Markführer für Managerversicherungen. Der versicherungsunabhängige Spezialmakler berät Unternehmen und Versicherungsmakler rund um das Thema Managerhaftung und handelt für sie mit den Versicherern die bestmöglichen Bedingungen aus. Die hauseigene Schadenabteilung hilft Unternehmen und Managern, wenn sie auf Schadenersatz verklagt werden, übernimmt für sie das Schadenhandling und vertritt ihre Interessen gegenüber den Versicherern. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 60 D&O-Experten – darunter die Hälfte Juristen – an den Standorten Düsseldorf, Hamburg und München. www.howdengroup.de