4. Millstätter Wirtschaftsgespräche: Zuviel Staat nach der Krise?

4. Millstätter Wirtschaftsgespräche: Zuviel Staat nach der Krise?

Last Updated on 2020-11-09
Innovatives Wirtschaftsformat diskutierte unter höchsten Covid-Sicherheitsbestimmungen die Renaissance des Staats in der Wirtschaft – Beiträge u.a. von Wilhelm Molterer, Antonella Mei-Pochtler, Marcus Grausam, Wolfgang Eder, Barbara Kolm, Christa Kranzl, Erhard Busek, Harald Katzmaier und Peter Wittmann. Unter strengsten Corona-Sicherheitsbestimmungen und mit verpflichtenden Covid-Tests fanden gestern und heute die 4. Millstätter Wirtschaftsgespräche am Millstätter See statt. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich dabei mit einem auch durch die Corona-Krise hochaktuellen Thema: der wachsenden Rolle des Staates in der Wirtschaft.

Unter strengsten Corona-Sicherheitsbestimmungen und mit verpflichtenden Covid-Tests fanden am 22. & 23. Oktober die 4. Millstätter Wirtschaftsgespräche am Millstätter See statt.

Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich dabei mit einem auch durch die Corona-Krise hochaktuellen Thema: der wachsenden Rolle des Staates in der Wirtschaft.

Renaissance von Staatlichkeit
„Wir befinden uns mitten in einer Renaissance des Staates. Egal, ob US-amerikanischer Handelsprotektionismus, chinesischer Staatskapitalismus, europäischer Schutz von Schlüsselindustrien oder digitale Transformation – überall spielt staatliches Handeln wieder eine prioritäre Rolle. Das gilt natürlich besonders jetzt auch in der Corona-Krise, wo staatliche Interventionen und Hilfen ganz besondere Bedeutung haben“, so die Initiatoren der Millstätter Wirtschaftsgespräche, Prof. Alfons Helmel und Markus Gruber.
Die Frage nach den Konsequenzen von „mehr Staat“ und die künftig richtige Dosis Staat als Grundlage für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung erörterten bei den Millstätter Wirtschaftsgesprächen hochkarätige Referentinnen und Referenten aus höchst unterschiedlichen Perspektiven. Der globale Systemwettbewerb zwischen USA und China spielte dabei ebenso eine Rolle, wie unternehmerischen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit staatlichen Interventionen in die Wirtschaft.

Hochkarätiges Podium vor Ort und online
Inputs lieferten u.a. Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Marcus Grausam, CEO A1 Telekom Austria, Antonella Mei-Pochtler, Senior Advisor Boston Consulting Group und Leitung „Think Austria“, Wolfgang Eder, Aufsichtsrat Voestalpine AG und Aufsichtsratsvorsitzender Infineon Technologies AG, Erhard Busek, Präsident des Senats der Wirtschaft Österreich, Harald Katzmair, Geschäftsführer FASresearch, Barbara Kolm, Vizepräsidentin der Österreichischen Nationalbank, Peter Wittmann, Präsidium Österreich-Chinesische Gesellschaft, Julia Zotter, General Manager von Zotter Chocolates Shanghai sowie der chinesische Botschafter in Wien, SE Li Xiaosi.

Ruhepool oder „Hidden Champion hoch zwei”?
Wilhelm Molterer betonte in seinem Impuls, man muss unterscheiden, ob staatlicher Einfluss einem gemeinsamen größeren Ganzen oder ausschließlich Einzel- und nationalen Interesse diene. Mit Blick auf die Europäische Union forderte Molterer, „vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus umzuschalten, um im globalen Wettbewerb“ bestehen zu können. Antonella Mei-Pochtler verwies in diesem Zusammenhang auf die Potenziale Europas im Energie- und Klimatechnologiebereich sowie in der Biomedizin. Österreich müsse sich für die Post-Covid-Zeit die Frage stellen, wer es sein wolle – Ruhepool, Brückenbauer oder „Hidden Champion hoch 2“.

Rolle des Staates entscheidend für Wachstum
Einigkeit herrschte bei den Gesprächen in Millstatt, dass die Rolle des Staates nach der Corona-Krise rasch wieder auf das richtige Maß angepasst werden muss. „Das Thema Staat, das lange Zeit in den Hintergrund gerückt ist, ist auf wirtschaftspolitischer Ebene auch abseits von Corona wieder voll präsent. Die Balance zwischen staatlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und staatlichen Interventionen in die Wirtschaft wird mehr denn je für Wachstum und Wohlstand erfolgsentscheidend sein“, bilanzieren die Initiatoren Alfons Helmel und Markus Gruber.

Starkes Netzwerk
Hinter den Millstätter Wirtschaftsgesprächen steht ein starkes Netzwerk. 12 Partnerorganisationen aus der Wirtschaft unterstützten heuer die Millstätter Wirtschaftsgespräche. 16 hochkarätige Referentinnen und Referenten sorgten für exklusive thematische Einblicke und spannende Debatten über die nicht-ökonomischen Grundlagen wirtschaftlichen Erfolges. „Besonders freut es uns, dass unser sicheres und innovatives Veranstaltungskonzept den fachlichen und persönlichen Austausch voll gewährleistet hat“, so die Initiatoren.

Alle Fotos finden Sie auf der Website: https://www.mwg.or.at/impressionen-2020/

(Copyrights Fotos: Simon Bernlieger, Mario Ciperle)