Altersvorsorge für Frauen in Österreich

Altersvorsorge für Frauen in Österreich

Last Updated on 2023-11-02
Nach wie vor erzielen erwerbstätige Frauen im Durchschnitt geringere Erwerbseinkommen als Männer, was sich unweigerlich auf ihre Altersvorsorge auswirkt. Professionelle Beratung ist gefragt.

Brigitta Schwarzer

Vor allem die häufigere Teilzeitarbeit und familien- und pflegebedingte Auszeiten tragen dazu bei, dass Frauen im Alter oft vor einem finanziellen Engpass stehen. Ein weiterer Grund ist das niedrigere Pensionsantrittsalter, das erst 2033 zur Gänze an das der Männer angeglichen sein wird. Damit die Pensionslücke nicht zu groß wird und sich Frauen – auch solche, die bereits während der Erwerbstätigkeit finanziell eingeschränkt sind – auch im Alter einen angemessenen Lebensstandard leisten können, wird eine private Altersvorsorge für sie immer mehr zum „Gebot der Stunde“. Vor allem für jüngere Frauen besteht die Gefahr, dass das staatliche Pensionssystem bis zum Pensionsantritt an seine finanziellen Grenzen stößt, was erhebliche Einschnitte und Kürzungen zur Folge haben kann.

Kein Spezialwissen nötig

Eine adäquate Vorsorge zur Stärkung der finanziellen Unabhängigkeit und Sicherheit im Alter erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der Materie als Grundlage für eine fundierte Entscheidung.

Frauen, die über ausreichende Finanz- und Wirtschaftskenntnisse verfügen, tun sich bei der Planung ihrer Altersvorsorge naturgemäß leichter als Frauen, für die alles, was mit Geldanlage jenseits von Sparbuch und Bausparvertrag zu tun hat, eher ein „Buch mit sieben Siegeln“ ist. Für diese Frauen empfiehlt sich die Lebensversicherung als langfristige Vorsorge- bzw. Anlageform besonders. Im Gegensatz zur Veranlagung in Aktien, Anleihen oder ETFs, die kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert, ist der Abschluss einer Lebensversicherung eine einmalige Entscheidung, die nicht ständig überprüft oder geändert werden muss, um die besten Marktchancen zu nutzen.

Lebensversicherungen sind aus mehreren Gründen attraktiv: Sie sind flexibel, bieten steuerliche Vorteile und tragen auch der längeren Lebenserwartung von Frauen Rechnung.

Maßgeschneiderte Lösung

Der entscheidende Vorteil einer Lebensversicherung liegt in der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Bei Wahl einer Pensionszahlung (bei Vertragsende kann zwischen lebenslanger Rente und einmaliger Kapitalauszahlung gewählt werden) erhält man monatliche Zahlungen bis zum Lebensende. Lebensversicherungen können den individuellen Bedürfnissen angepasst, also quasi „maßgeschneidert“ werden. Schon mit einem kleinen monatlichen Betrag ist man dabei. Eine Erhöhung ist jederzeit möglich, auch Zahlungspausen können eingelegt werden. Auf die laufende Prämie fallen 4 % Versicherungssteuer, aber keine Kapitalertragssteuer an. Ein früher Einstieg ist empfehlenswert, aber auch mit 50 Jahren ist es noch nicht zu spät, sich um die Vorsorge zu kümmern.

„Wer langfristig für die Pension ansparen möchte, ist mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung am besten beraten, denn sie verbindet Versicherungsschutz mit den Renditechancen der Kapitalmärkte. Gleichzeitig bleibt das Geld im Bedarfsfall verfügbar“, erklärt Andreas Bayerle, Vorstand Leben & Finanzen von Helvetia Österreich, und ergänzt: „Das Produkt ist so flexibel, dass der Sparbetrag ohne Mehrkosten erhöht, reduziert oder ausgesetzt werden kann. Dazu kommt ein beachtlicher Steuervorteil, da keine Wertpapier-KESt anfällt, und somit alle erwirtschafteten Erträge steuerfrei sind.“

Verschiedene Varianten zur Auswahl

Welches Versicherungsprodukt das richtige ist, hängt von den persönlichen Prioritäten ab. Will man Sicherheit oder ist man bereit, für eine höhere Rendite auch ein höheres Risiko einzugehen? Möchte man jederzeit über einen Teil des Geldes verfügen können? Legt die Versicherungsnehmerin Wert auf eine nachhaltige Anlage?

Die klassische Lebensversicherung eignet sich vor allem für sicherheitsorientierte Anlegerinnen, da es eine garantierte Mindestauszahlung gibt, die Rendite aber in der Regel geringer ausfällt. Mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung partizipiert man am Kapitalmarkt und hat ein höheres Risiko, aber auch höhere Ertragschancen. Hybridprodukte kombinieren Merkmale der klassischen und der fondsgebundenen Lebensversicherung.

Bei langfristigen Ansparprozessen lohnt es sich, investmentorientiert, also an den Kapitalmärkten, zu investieren“, so Christian Nuschele, Head of Distribution bei Standard Life. So lässt sich trotz möglicher kurzfristiger Schwankungen langfristig eine attraktive Rendite erwirtschaften und es ist möglich, auch mit geringerem Kapitaleinsatz die Pensionslücke zu schließen. Mit einer Fondspolizze können Kundinnen sehr attraktive Anlagemöglichkeiten mit der Absicherung der Langlebigkeit kombinieren und behalten ein Höchstmaß an Flexibilität.“

Eine professionelle Beratung ist auf jeden Fall notwendig, damit das gewählte Produkt den individuellen Bedürfnissen auch wirklich entspricht.

Somit bietet die Lebensversicherung insbesondere auch für Frauen eine hervorragende Möglichkeit, frühzeitig mit dem „Ansparen“ für die Pension zu beginnen und ihre finanzielle Zukunft eigenverantwortlich zu gestalten.