04 May Beispielhafte Nachhaltigkeit
Last Updated on 2023-05-04
Von unterschiedlichen Motivatoren zu transparenter Nachhaltigkeits-Berichtspflicht: die schubert.talks 2023 beleuchten, was mit der CSRD auf Unternehmen zukommt.
accilium GmbH / Oliver Danninger
Obwohl bereits heute viele Unternehmen Nachhaltigkeitsprojekte in der Praxis umsetzen, stellt die EU stufenweise ab dem Berichtsjahr 2024 neue Berichtserstattungsanforderungen. Dass dies keine einfache Aufgabe wird, wurde bei den im April abgehaltenen schubert.talks 2023, dem hauseigenen Netzwerk- und Diskussions-Event von accilium, deutlich.
Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verfolgt die EU das Ziel der Etablierung eines nachhaltigen Wirtschaftssystems und verpflichtet rund dreiviertel der in der EU ansässigen Unternehmen zur erweiterten und transparenten Nachhaltigkeits-Berichterstattung als Teil des eigenen Geschäftsberichts.
„Wir haben im vergangenen Jahr festgestellt, dass für viele Unternehmen, die noch nie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen berichten mussten, die CSRD eine große Herausforderung darstellt. Wie bei der Mobilitäts- und Energiewende ist es aus unserer Sicht auch bei diesem Thema wichtig, Raum für Diskurs und Austausch zu bieten,” erläuterte Alexander Hotowy, Co-Founder und Managing Partner von accilium, den Anlass des Events. Die Tragweite des Themas wurde nicht nur bei der Beleuchtung der verschiedenen Facetten der neuen Regularien deutlich, sondern unterstrich auch das große Interesse des geladenen Fachpublikums und die lebendigen Diskussionen.
„Die Umsetzung der CSRD und Etablierung als Steuerungsinstrument im Unternehmen ist vergleichbar mit der Besteigung des Mount Everest – beides braucht langfristige Vorbereitung, einen nicht-unerheblichen Invest und jede Menge Durchhaltevermögen.“
So auch die Meinung von Oliver Danninger, Associate Partner und Capability Lead Sustainability & CSRD bei accilium, der Kunden bei der neuen Herausforderung begleitet. Er eruierte die Aspekte des europäischen Green Deals in einer Panel-Diskussion mit Josef Moussa-Lipp, Head of Strategy & Innovation bei der ÖBB Infrastruktur AG sowie Johannes Scherrer, Senior Environmental Programm Manager bei A1.
„Von der CSRD betroffene Unternehmen dürfen nicht mehr warten. Denn damit die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur um des Berichtens-Willen geschieht, sondern gezielt zur strategischen Unternehmenssteuerung beitragen kann, gilt es frühzeitig adäquate Prozesse zu implementieren,“ so Danninger, der die Dringlichkeit und die Potenziale des Themas in den Vordergrund stellte: „Wer jetzt die richtigen Prozesse aufsetzt, spart in den kommenden Jahren mindestens 25% der jährlichen Gesamtkosten. Dabei können wir aktiv unterstützen.“
Die CSRD wird innerhalb der EU für eine verbesserte Vergleichbarkeit sorgen, was wiederum den Druck auf Unternehmen erhöhen wird, nachhaltig zu handeln. Investoren, Banken und Versicherer werden dadurch in der Lage sein, Unternehmen und Risiken besser zu bewerten. Dies wird möglicherweise zu mehr guten Beispielen im Bereich Nachhaltigkeit wie bei Microsoft und Renault Austria führen, da Unternehmen gezwungen sein werden, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern, um im Vergleich zu ihren Wettbewerbern wettbewerbsfähig zu bleiben.
Den Austausch zu Erfahrungen und Lösungen eröffnete Jutta Grabenhofer, Sales Managerin und Sustainability Lead bei Microsoft Austria, mit ihrer Keynote zu Nachhaltigkeitsmotivatoren und datengestützter Umsetzung.
In folgenden Vortrag erläuterte Patrizia-Ilda Valentini, Business Development Managerin EV & New Mobility und Brand Managerin Mobilize bei Renault, in welcher besonderen Verantwortung gerade die Automobilindustrie stehe und wie ihr Unternehmen mit Initiativen wie ReFactory und ElectriCity soziale und ökologische Nachhaltigkeit umsetzt und möglichst regionale Kreislaufwirtschaft zum Leben erweckt.