VVO/KFV: Hochrisikozeit für Wohnungsbrände

VVO/KFV: Hochrisikozeit für Wohnungsbrände

Last Updated on 2020-12-18
VVO Versicherungsverband Österreich, Medieninformation, 09.12.2020

Der Advent ist eine der feuergefährlichsten Zeiten im Jahr. Über 500 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich rund um Weihnachten. Neben erheblichen Sachschäden starben im heurigen Jahr bereits 33 Menschen bei Bränden (Jänner bis Oktober 2020). Elektrobrände spielen neben offenem Feuer eine nicht unerhebliche Rolle bei den Brandursachen. Mit einfachen Maßnahmen können Menschenleben gerettet und Schäden in großem Ausmaß verhindert werden.

Smartphone, Tablet, E-Bike: Die Zahl der elektrischen Geräte in Haushalten nimmt zu. Damit erhöht sich auch die Zahl neuer Gefahrenquellen im eigenen Zuhause: „Im Umgang mit offenem Licht und Feuer sind sich die meisten Menschen der damit verbundenen Gefahr bewusst. Mit Elektrobränden rechnen hingegen die Wenigsten “, so der Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär VVO.

Corona Jahr mit vielen Wohnungsbränden
Jährlich ereignen sich allein rund um Weihnachten mindestens 500 Wohnungsbrände, viele davon sind Elektrobrände mit der Zündquelle „Elektrische Energie“. Die Gefahr eines Elektrobrandes im Eigenheim kann durch ein paar Sicherheitsmaßnahmen wesentlich gesenkt werden. Missbräuchliche Verwendung, mangelnde oder fehlerhafte Wartung, aber auch Vergesslichkeit sowie unsachgemäße Verwendung sind häufige Brandursachen. „Die Behebung von Defekten bei elektronischen Geräten sollte ausgebildetem Fachpersonal überlassen werden“, so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.

Akkus als neue Gefahrenquelle
Eine Spezialform bilden hier sogenannte Akkubrände. Brände, die durch Akkus ausgelöst werden, sind zwar selten, können jedoch schwerste Folgen haben, wie bereits mehrere Fälle zeigten. Eine KFV-Umfrage in Österreich zeigt, dass weniger als die Hälfte der Befragten den Ladevorgang überwacht. „Ein Drittel der Befragten lädt den Akku auch dann, wenn sie selbst nicht zuhause sind. Knapp 14 Prozent halten es für normal, dass ihr Smartphone sich erhitzt. Hier ist verstärktes Gefahrenbewusstsein erforderlich“, so Thann. 6 Prozent der Befragten haben bereits selbst einen Zwischenfall mit einem Akku erlebt. Die Vorfälle reichten dabei von Überhitzung und Defekte über aufgeblähte Akkus bis hin zu tatsächlichen Bränden und Stromschlägen. In einem Fall kam es zu einer Explosion des Akkus. „Im Restmüll falsch entsorgte Lithiumbatterien sind mittlerweile Ursache von zahlreichen Bränden in privaten Haushalten, aber auch in den Entsorgungsbetrieben selber. Wird der Abfall gepresst, kann es dabei zu Beschädigungen und in weiterer Folge zu Bränden und Explosionen kommen. Achten Sie daher besonders auf die fachgerechte Entsorgung“, so Norman-Audenhove.

Wenn es ernst wird
Für den Ernstfall sind viele Haushalte nicht vorbereitet, obwohl es bei jedem Sechsten in der Vergangenheit bereits gebrannt hat: Jeder Sechste ist bei der Notrufnummer der Feuerwehr (122) nicht sattelfest. Und: nur in etwa jedem zweiten Haushalt befinden sich gewartete Feuerlöscher. Rauchwarnmelder sind nur in rund 40 Prozent der Haushalte zu finden. „Ein Brand kommt immer unerwartet, noch dazu muss es dann schnell gehen. Umso wichtiger ist es, auf Nummer sicher zu gehen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein“, schließt der VVO.

Sie sind die Ursache für eine rasante Zunahme von Bränden in zahlreichen Entsorgungsbetrieben.

Einfache Tipps zur Reduktion des Brandrisikos:

  • Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen und immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufstellen.
  • Ein funktionstüchtiger Feuerlöscher und Rauchwarnmelder gehören in jeden Haushalt.
  • Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren. Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer.

 

Tipps im Umgang mit Akkus & Co:

  • Kaufen Sie keine Billig-Produkte
    Bei auffallend billigen Produkten kann es sein, dass an der Sicherheit des Netzteils gespart oder ein Gerät nicht umfassend getestet wurde. So werden nachgemachte Netzteile oft nicht ausreichend isoliert und durch große Spannungsschwankungen kann auch ein Risiko für die angeschlossenen Geräte entstehen.
  • Sorgen Sie für „Wohlfühltemperatur“
    Akkus bevorzugen Zimmertemperatur. Akkus von Smartphones sowie allen anderen elektronischen Geräten sollten nicht zu starken Belastungen ausgesetzt sein. Extreme Temperaturen – das gilt für Wärme (+ 40 Grad) ebenso wie Kälte (- 10 Grad) – beeinflussen die chemischen Abläufe im Inneren des Akkus und ziehen die Leistung in Mitleidenschaft.
  • Achten Sie auf den Ladestand
    Ein Smartphone sollte immer rechtzeitig – bei etwa 20 oder 30 Prozent – angeschlossen werden. Werden die Akkus nämlich nicht mit ausreichend Energie versorgt, werden sie sehr schwankungsanfällig. Aber auch das Aufladen auf 100 Prozent schadet dem Akku. Durch die hohe Zellenspannung altert der Akku schneller.
  • Laden Sie auf nicht brennbarem Untergrund
    Beim Aufladen eines Akkus entsteht immer Wärme. Das Überhitzen des Akkus kann zu einem technischen Defekt und im schlimmsten Fall sogar zu einem Brand führen.
  • Nehmen Sie Beschädigungen ernst
    Sollten Sie eine mechanische Beschädigung, starke Wärme oder sonstige Fehler feststellen, lassen Sie den Akku und das dazu passende Ladegerät überprüfen.
  • Bei seltener Nutzung Akku separat vom Gerät lagern
    Wenn ein elektronisches Gerät längere Zeit nicht benutzt wird, sollte der Akku aus dem Gerät genommen und kühl gelagert werden.
  • Achten Sie auf eine fachgerechte Entsorgung. In den Müllwägen wird der Abfall gepresst, dabei kann es zu Beschädigungen und in weiterer Folge zu Bränden und Explosionen kommen.

 

Rückfragehinweis:

VVO Versicherungsverband Österreich
Mag. Dagmar STRAIF
T.: 01/711 56/289
E.: dagmar.straif@vvo.at

KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Dr. Johanna TRAUNER–KARNER
T: 0650/2019303
E.: jtk@uniteleven.at

www.vvo.at