Warum (nicht nur) Kinder Programmieren lernen sollten

Warum (nicht nur) Kinder Programmieren lernen sollten

Last Updated on 2019-03-10
Sandra Rexhausen, Einhorn Solutions GmbH

Weil Erwachsene sich häufig von den Möglichkeiten einer digitalisierten Welt überfordert fühlen, wollen sie auch Kinder fern halten. Dabei müssen sie auf die Zukunft vorbereitet werden – und dazu gehört auch programmieren können.

Unternehmen sorgen sich, dass die Digitalisierung ihre Geschäftsmodelle zerschmettert. Bürger fragen sich, ob sie ihren Job an einen Roboter verlieren. Bildungspolitiker grübeln, was wichtiger ist: Ein iPad für jedes Kind oder funktionierende Toiletten. Lehrer bringen auf eigene Faust digitale Ansätze in ihren Unterricht. Eltern zweifeln, ob ihre Kinder zu viel Zeit mit Smartphones und Tablets verbringen. Oder ob digitale Fingerfertigkeit nötig ist, um für die Jobwelt der Zukunft gerüstet zu sein. Und während in Deutschland Bildungspolitik und Wissenschaft noch über die Risiken der Digitalisierung streiten, wachsen Millionen Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich mit Snapchat, Whatsapp und Instagram auf.

Wer Kinder coden lässt, lässt sie mit unendlichen Möglichkeiten aufwachsen

Die Realität ist: Wer 2018 aufwächst, bewegt sich wie selbstverständlich in digitalen Welten. Und nimmt seine angeborene Neugierde und Gestaltungswillen einfach ins Internet mit. Während Erwachsene sich noch mühsam erarbeiten, wie man bei Instagram eine Story erstellt, programmieren Kids völlig selbstverständlich einen Roboter. Wenn man sie lässt. Wer jedoch nur mit flinken Fingern snapchattet, aber nicht einmal Ahnung von Operatoren in der Google-Suche hat, geschweige denn von Coding-Grundlagen, ist alles andere als digital mündig. Deshalb ist es wichtig, vom passiven User zum aktiven Gestalter zu werden. Und das geht am besten, indem Kinder und Jugendliche ein Gefühl für Code bekommen. Nicht jedes einzelne muss zum Crack werden, das versteht sich von selbst.

Kinder und Erwachsene müssen verstehen, wie Technologie ihre Welt beeinflusst

Was wir gerade erleben, ist eine Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche. Mancher empfindet dies als Bedrohung. Und sehr viele als Verunsicherung. Dabei bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns auf diese neue Welt einzulassen. Sie ist ja schon da. Wir dürfen uns also nicht scheuen, der Digitalisierung mit Neugier und kritischen Fragen zu begegnen. Dazu gehört auch, die uns umgebende Software zumindest ansatzweise zu begreifen und eine Vorstellung zu entwickeln, wie Programmiersprachen funktionieren. Wenn wir uns nicht an den Code herantrauen, laufen wir Gefahr, abhängig und hilflos zu werden. Unfähig etwa, die Bedeutung von Daten und Datenanalyse zu begreifen. Unfähig, die neue Welt im eigenen, besten Sinne zu gestalten.

Code ist die Sprache des 21. Jahrhunderts

Digital mündig werden, die Zukunft gestalten können. Alles wichtig. Da gibt es aber noch einen weiteren Aspekt: Unternehmen warnen schon seit längerem, dass ihnen gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen (MINT) der Nachwuchs ausgehen wird. Schlagwort Fachkräftemangel. Wenn wir als Gesellschaft die Digitalisierung verschlafen oder die Bedenkenträger mal machen lassen, verpassen wir den wirtschaftlichen Anschluss. Deshalb: Wir müssen die neuen Möglichkeiten ebenso offen wie kritisch ausprobieren. Und wir müssen uns erlauben, selbst zu Coding Kids zu werden. Code ist schließlich die Sprache des 21. Jahrhunderts. Diese müssen Kinder lernen. Und wir Erwachsenen am besten gleich mit.

Wir sind alle Coding Kids

Coding Kids hat sich dem Ziel verschrieben, Kinder wie Erwachsene zum Coden zu bewegen. Sie digital mündig zu machen. Coding Kids will Neugierde wecken, die Digitalisierung als Chance begreifen, Mut machen. Und zwar langfristig. Wir sind ein komplett unabhängiges journalistisches Angebot, eine selbstfinanzierte Initiative. Sie können Coding Kids unterstützen, damit wir dieses wichtige Zukunftsthema weiter vorantreiben und in unseren Artikeln beschreiben können. Danke für Ihre Unterstützung! LINK ZU STEADY: https://steadyhq.com/de/codingkids?utm_source=codingkids&utm_medium=steady_hoverbutton

Sandra Rexhausen, Berlin, ist geschäftsführende Gesellschafterin der Einhorn Solutions GmbH, einer Design-Agentur für redaktionelle Premium-Inhalte (www.einhorn-solutions.ocm). Weiters ist sie Gründerin und Inhaberin von Coding Kids, einem Magazin für digitales Verstehen (www.codingkids.de).