Wirtschaft muss Pflichtfach in der Schule werden

Wirtschaft muss Pflichtfach in der Schule werden

Last Updated on 2019-08-15
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, 22.07.2019

Studie belegt: Wirtschaftswissen von Schülern mangelhaft – Wirtschaftskammer Wien bringt Forderungspaket in Stellung.

Schule muss Kinder und Jugendliche auf die Realitäten des Alltags vorbereiten. Und dieser Alltag besteht zu einem wichtigen Teil aus Wirtschaft und Arbeit.

Dabei sind viele österreichische Schüler auf diese Realität aber überhaupt nicht vorbereitet, warnt die WK Wien schon seit Jahren. Das wurde durch eine wissenschaftliche Studie der Wirtschaftsuniversität bestätigt. So nehmen Schüler Verflechtungen mit der Welt der Wirtschaft nicht wahr, betrachten ökonomisches Handeln als Sache des Staates und haben Wissenslücken bzw. ein unscharfes Bild vom Unternehmertum. Deshalb erneuert die WK Wien ihre Forderung nach mehr Wirtschaftswissensvermittlung in der Schule.

Ganz konkret hat die WK Wien folgende Forderungen:

Lehrinhalte überdenken / Pflichtfach Wirtschaft

Das Unterrichtsfach „Wirtschaft“ ab der Volksschule etablieren, das Interesse für Technik bereits im Kindergarten fördern. Mehr MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in die Schulen. Mehr Praxis in die Ausbildung der Lehrer. Ab der 5. Schulstufe ein Pflichtschulfach „Wirtschaft und Finanzen“ implementieren.

Unterstützung bei Laufbahn-Entscheidung

Berufsorientierung in allen Schulen der 7. bis 9. Schulstufe. Prognoseverfahren am Ende der Volksschule, um Eltern und Kinder bei der Laufbahnentscheidung zu unterstützen.

Weiters fordert die WK Wien:

Bildungspflicht statt Schulpflicht

Schüler sollen nicht nur ihre Pflichtschulzeit absitzen. Eine Bildungspflicht ist zielführender. Schüler dürfen nur die Schule verlassen, wenn sie bestimmte Bildungsziele (v.a. in Deutsch, Mathematik, Englisch) erfüllt haben. So wird ein Mindest-Bildungsniveau sichergestellt.

Komplettreform der 9. Schulstufe

Die 9. Schulstufe inklusive Polytechnikum muss reformiert werden, weil die Lehrlingsausbildung ein Jahr später als weiterführende Schulen (AHS-Oberstufe, BMHS) beginnen. Für die Jugendlichen im Polytechnikum ist die 9. Schulstufe ein verlorenes Jahr.

Quelle / ganzer Bericht: news.wko.at vom 22. Juli 2019